Restaurations-Geschichte einer

Gruen Precision CURVEX Baujahr 1937

Bild1.1


Aber dennoch ein lohnenswertes Restaurationsobjekt, denn es handelt sich um eine äußerst seltene Rarität. Diese Uhr war seiner Zeit eine hochpreisige Uhr die anno 1937 beim Händler sagenhafte 225 $ kostete, was preislich einem Mittelklassewagen entsprach. Auch aus technischer Sicht ist die Uhr ein Leckerbissen, denn in die Uhr ist das äußerst seltene cal. 311 verbaut das das erste je gebaute Werk mit gewölbter Platine (CURVEX) war.

Unser Ziel soll es sein die Uhr komplett zu restaurieren, das heißt das Werk technisch zu überholen, das Zifferblatt aufzufrischen und dem abgetragenen von der Zeit gezeichneten Gehäuse zu neuem Glanz zu verhelfen.

Mit dieser Geschichte möchten wir ein Beispiel aufzeigen und Ihnen ein wenig ein Gefühl vermitteln, wieviel Arbeitsaufwand, technisches Know-How und Geräteeinsatz nötig ist, um solche Restaurations-Arbeiten im oben angeführten Umfang durchführen zu können.

Nun zur eigentlichen Story dieser Uhr. Bei uns eingetroffen werden wie bereits oben beschrieben erst die Mängel aufgenommen, und die daraus resultierenden Arbeitsschritte festgelegt. Die Uhr wird erst einmal zerlegt und das Zifferblatt demontiert.

Die Arbeiten am Zifferblatt werden bei einer Fachfirma in den USA ausgeführt. Bild 1.2 zeigt den Zustand vor der Restauration Bild 1.3 das Ergebnis nach Restauration.

      

Bild 1.2                                                                        Bild 1.3

Das Werk wird nun komplett zerlegt Bild 1.4, die defekten Aufzugsräder ersetzt, und eine neue Unruh-Welle eingesetzt.

Bild 1.4

Im Anschluss an die Reparaturarbeiten wird das zerlegte Werk gereinigt. Nach erfolgter Reinigung wird das Werk wieder zusammengesetzt Bild 1.5 und die ermüdete Aufzugsfeder ersetzt

Bild 1.5

Die Lager werden nun noch geölt, Hebel gefettet und der Gang der Uhr auf einer kalibrierten digitalen Zeitwaage justiert Bild 1.6..

Bild 1.6

Als nächster Arbeitsschritt geht es an das ramponierte Gehäuse.



Die beiden Gehäuseteile werden leicht angeschliffen, Macken, Unebenheiten und Kratzer werden entfernt. In unserem Musterbeispiel waren keinerlei Füllungen tiefer Poren oder Macken notwendig.
So kann man das Gehäuse jedoch noch nicht vergolden, da die aufgetragene Goldschicht zu dünn wäre um die feinen Riefen, die das anschleifen hinterlassen hat zu füllen. Also wird das Gehäuse im nächsten Schritt auf Hochglanz poliert. Dies erreicht man mit einer umlaufenden Filz- oder Plüschscheibe in Verbindung mit Schmierstoffen die auch die letzten feinsten Kratzer entfernt. Diese Arbeit ist sehr Zeitaufwendig, da das Gehäuse zwischenzeitlich immer wieder von den Schmierstoffablagerungen gereinigt werden muss, um den Fortschritt und fertige Flächen erkennen zu können, und zu sehen an welchen Stellen noch Polierbedarf besteht. Zu guter letzt muss das Gehäuse noch im Ultraschallbad (Schwingungsreiniger) komplett von den Schmierstoffen befreit, und anschließend auf der Trockentrommel getrocknet werden. Ein letzter Blick über das Gehäuse, und die Vorarbeiten für den eigentlichen Galvanisierungsvorgang sind fertig. Das Gehäuse sieht jetzt zwar schon super aus, jedoch hätte man nicht lange Spaß damit, da relativ schnell die Korrosion und Oxidation der polierten Flächen einsetzten würde. Aus diesem Grund werden die Flächen nun noch veredelt, also bei unserem Beispiel vergoldet

Bild 1.7

Nun müssten alle Komponenten wieder zusammengeführt werden. Das Werk bekommt das aufgefrischte Zifferblatt und die Zeiger wieder aufgesetzt Bild 1.8.

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Bild 1.8

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Nun wir das Werk mit Zifferblatt noch ins restaurierte Gehäuse gesetzt. Zu guter Letzt bekommt die Uhr noch eine neue Krone, ein neues Formglas und ein neues Lederband in Kroko-Optik.

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Und so sieht die fertig restaurierte Uhr jetzt aus.

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